Gesunde Experimente für den Gaumen

Vor einigen Wochen begannen wir damit, uns im Kindergarten mit dem Thema „Gesunde Ernährung“ zu beschäftigen und mit den Kindern zu überlegen, was ihrem Körper guttut. Der Vergleich von Weizentoast und Vollkornbrot führte uns zu den unterschiedlichen Getreidesorten und diese brachten uns wiederum zu der Frage, wie überhaupt aus Getreide Mehl wird.

Über eine sehr detaillierte und reich bebilderte Kamishibai-Geschichte wurde den Kindern der lange Weg vom gesäten Korn bis zum fertigen Brot bewusst. Im nächsten Schritt besorgten wir uns Getreidekörner und begannen unser eigenes Mehl zu mahlen und dieses mit gewöhnlichem Mehl zu vergleichen. Wir haben Mohn, Sesam, Sonnenblumen- und Kürbiskerne kennengelernt und probiert. Nun waren wir bereit dazu unser erstes Brot zu backen.

Mit der eigenen Herstellung sehr sättigender, kleiner Vollkornbrote wuchs auch die Bereitschaft der Kinder diese zu probieren. Und wer hätte gedacht, dass sie tatsächlich gut schmecken? Dieses Erlebnis bot uns die Chance, die Brote, die den Kindern in der Kita angeboten werden ebenfalls auf einen höheren Vollkornanteil umzustellen und somit gesünder werden zu lassen – gesagt, getan!

Die Beobachtung, dass die Offenheit unserer Kinder für neue Lebensmittel mit der eigenen, intensiven Beschäftigung und Herstellung dieser einhergeht, führte zu einem weiteren Experiment. Wir züchteten hausübergreifend Sprossen aus Mungobohnen, Linsen und Radieschensamen. Täglich wurden die Samen gespült und unter der akribischen Beobachtung der Kinder dauerte es nicht lange, bis sich die ersten Keime zeigten.  Aus nur wenigen Samen wurden Gläser voller Sprossen! Gemeinsam mit den Kindern besorgten wir beim Bäcker ein frisches Roggenbrot, beschmierten es mit Frischkäse und streuten die (zuvor heiß übergebrühten) kleinen Nährstoffwunder darauf.

Die geduldige Aufzucht der Sprossen gepaart mit dem Wissen darüber, dass diese unglaublich viele Vitamine und Mineralstoffe erhalten, führte dazu, dass die Sprossenbrote für die Kinder zu einem kulinarischen Highlight wurden. Nun keimt bereits die nächste Generation und wartet darauf, Zuhause im Kreis der Familien verspeist zu werden.